Am Mittwoch 22.01.2020 besuchte Dr. Andreas Häcker die Feuerwehr Urbach und referierte über das Thema Hygiene und Krebsgefahr im Brandeinsatz. Als Landesfeuerwehrarzt Baden-Württemberg und Abteilungskommandant der Freiwilligen Feuerwehr Ditzingen ist er ein gefragter Mann zu diesem Thema. Anhand von Studien über Krebs im Feuerwehrdienst konnte er nachweisen, dass es Zusammenhänge zwischen Feuerwehreinsätzen und Krebserkrankungen gibt. Diese Studien wurden teilweise über 30 Jahre geführt. U.a. berichtete er über Ursachen sowie die Entstehung bösartiger Erkrankungen im Zusammenhang von Alter, Erbanlagen und Ernährung. Aber auch Stress, z.B. durch unregelmäßigen Schlaf (Nachteinsätze) und der Kontakt zu bestimmten gefährlichen Stoffen, welche im Brandrauch vorhanden sind, gehören zu den Faktoren welche eine Erkrankung an Krebs erheblich beeinflussen. Es ist nachweislich bekannt, dass statistisch gesehen Angehörige von Feuerwehren an verschiedenen Krebsarten häufiger erkranken als der Durchschnitt. Daher stellte er mögliche Hygienemaßnahmen an der Einsatzstelle und im Feuerwehrhaus vor und betonte die Wichtigkeit einer Schwarz/Weiß-Trennung in den Gerätehäusern.


Kommandant Michael Hurlebaus ergänzte im Anschluss, dass dieses Thema künftig einen höheren Stellenwert bei der Feuerwehr Urbach einnehmen wird. So wurden bereits Ende letztes Jahr die Aufenthaltsräume im Feuerwehrhaus als „Weiß“, d.h. kein Zutritt mit Einsatzkleidung, gekennzeichnet. Außerdem wurden Hygieneboxen für die Einsatzfahrzeuge beschafft. Er appellierte an jeden einzelnen Feuerwehrangehörigen die angesprochenen Hygienemaßnahmen zum eigenen Schutz anzuwenden und sich hierfür künftig einfach ein paar Minuten mehr Zeit zu nehmen.

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Kommandant Michael Hurlebaus bedankte sich im Anschluss dieses sehr informativen und nachdenklichen Vortrags bei Dr. Andreas Häcker mit einem kleinen Geschenkkorb.